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Erinnerungen an die Wadenfischerei
An den schleswig-holsteinischen Küsten gibt es die Wadenfischerei nur an der Ostseeküste. In den Tidengewässern der Nordsee kann man das  Wadennetz  nicht verwenden.
Vereinigung zur Würdigung traditioneller Segelschifffaht und Küstenkultur . Tfl. +49 (0) 4343 421630,  eMail: post@museumshafen-probstei.de
Aber in den Buchten und Förden der Ostsee gehörte dieses Netz bis in die zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zum hauptsächlich genutzten Fanggerät. Und  um Streitigkeiten  wegen der Fangplätze unter den Fischern zu vermeiden, gründete man vielerorts Vereine. Jeder Fischer sollte zu seinem Recht kommen und so einigten sich auch die Fischer  aus Laboe, Ellerbek und  Möltenort mit der Gründung des Laboer Fischervereins 1898 auf strenge Fangregeln. An der Kieler Förde war Laboe zum bedeutendsten Ort für die Wadenfischer  geworden. Das ehemals bedeutendere  Fischerdorf Ellerbek auf dem Ostufer der Förde war durch den Aufschwung der damals neuen Werftindustrie verschwunden. Die Fischer mußten nach Wellingdorf  umsiedeln. Von den 100 Waden an der Förde  kamen einer Zählung von 1890 knapp 40 auf Laboe. Zum Vergleich: In Wellingdorf zählte man nur noch 25 und in Möltenort etwa 15 Waden. Fritz Jahn ein alter Laboer Fischer erinnert sich. "Die Wade ist ein  Zugnetz und wird mit der Hand eingeholt", erklärt Fischer Fritz Jahn. Er hatte noch selbst  mit dem Wadennetz gearbeitet hat. Schon als kleiner Junge war Fritz Jahn  mit seinem Vater fischen. "Mein Vater segelte und ruderte noch mit seinem Wadenboot zum Fangplatz und die lagen  damals nicht nur in der Kieler Förde, sondern auch in der Eckernförder Bucht  oder auch vor Alsen. Vor Ort wurde der Steckmast mit dem Segel herausgezogen und ins Boot gelegt. So hatten die  Fischer in den kleinen Booten Platz zum Arbeiten. Ich weiß es noch, wenn sie  manchmal hoch nach Alsen oder in die Eckernförder Bucht segelten und ihren Proviant und Schlafsack in einer  kleinen Holzkiste mit einem Schnäpper versuchten wasserdicht zu verstauen. Und ich höre  noch die Mahnungen der alten Fischer, nimm bloß keine Gummistiefel! In Gummistiefeln schwitzt man und  bekommt Gicht. Gummistiefel kamen gerade neu auf den Markt. Die Alten aber trugen lieber  lange schwere Lederstiefel aus der Werkstatt von Schuhmacher Heinrich aus Kiel.”
Wadenfischerei
Der Museumshafen Probstei ist Mitglied im: Museumsverband Schleswig-Holstein AGDM -Arbeitsgemeinschaft Deutscher Museumshäfen- AktivRegion Ostseeküste, Cruising Fehmarn Belt
Waadenfischerei Aquarell / Adolf Lohse / 1896 [Archiv: Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum]